Everest Trekking: Der beste Blick auf den Mount Everest!
Der Renjo Pass (5.420m) – einer der schönsten Aussichtspunkte im nepalesischen Himalaya! Für uns haben sich aufgefädelt (v.l.n.r.): Mt. Everest (8.848m); Lhotse (8.516m) und Makalu (8.485m) – drei der fünf höchsten Berge der Welt! ©Trail Angels

Am Weg zum Mount Everest: Noch bleibt in der tief eingeschnittenen Dudh Koshi Schlucht der Blick auf die Himalaya Giganten verwehrt. ©Bookyourtrail
Und den möchte man einmal im Leben gesehen haben! Natürlich war dies auch für mich ein Grund, als ich 1992 zum ersten Mal in den Himalaya gereist bin. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich am zweiten Tag unseres Treks den steilen Weg von der Hillary Brücke hinauf nach Namche Bazaar gekeucht bin und plötzlich an einer Wegkehre durch das Geäst der Tränenkiefern noch in weiter Ferne die markante Form der schwarten Felspyramide erkannte. Ein Augenblick, der sich unlöschbar in mein Gedächtnis eingebrannt hat, wiewohl ich während dieser und zahlreicher folgenden Reisen diesen Giganten noch viel näher und eindrucksvoller zu Gesicht bekommen habe.
Wenn auch Du den höchsten Berg der Welt mit eigenen Augen zu Gesicht bekommen willst, dann habe ich für Dich diese drei Reisetipps, die Dir unterschiedliche, aber allesamt unvergessliche Ausblicke auf die „Mutter des Universums“ (Qomolangma, so nennen die Sherpas und Tibeter den Berg) bieten wird.
1. Syangpoche – Auf die leichte Tour

Egal auf welcher Trekkingroute Du im Khumbu unterwegs bist, in der Sherpa-Hauptstadt Namche Bazaar wirst Du Akklimatisationstag einlegen. Und da bietet sich die Wanderung zu den wenigen Häusern von Syangpoche, gut 200 Höhenmeter oberhalb von Namche Bazaar an. Syangpoche wird durch die lange Graspiste geprägt, wo auf fast 3.700m Höhe früher tollkühne Piloten mit ihren Pilatus Porter Maschinen gelandet sind. Heute dient das Flugfeld nur noch als Hubschrauberlandesplatz. Der Wanderweg führt aber nochmals 100 Höhenmeter weiter, bis zu einer kleinen Einschartung mit einem schönen, weißen Stupa. Es handelt sich hier um den Weg in das Sherpadorf Khumjung, dessen Steinhäuser Du von hier schon sehen kannst. Du folgst hingegen dem markanten Graskamm gen Osten und steigst hinauf zu einer markanten Erhebung auf ca. 3.850m, die im Norden den Blick auf ein atemberaubendes Panorama freigibt: urplötzlich stehen der Nuptse (7.861m), der Mt. Everest (8.848m) der Lhotse (8.516m), die Ama Dablam (6.814m) vor Dir aufgefädelt.
Wer auf seinem ersten Nepal Trek großen Höhen vermeiden möchte und nicht mehr als zwei Wochen Zeit hat, sollte sich für den Everest Easy Trail entscheiden! Das Erlebnis am Hügel oberhalb von Syangpoche wird bei diesem relativ leichten und abwechslungsreichen Trail nur einen der vielen Höhepunkte darstellen!
2. Kala Patthar – Der Klassiker

Vielleicht entscheidest Du Dich aber für den Everest Base Camp Trail. Immerhin ist dieser Trail ja einer der berühmtesten Wanderwege der Welt. Und sollte es in der Hauptsaison auf den ersten Etappen dieses Trails recht „wuseln“, so wird es dann spätestens ab Dingpoche mit jedem Schritt ruhiger. Warum? Weil die große Höhe ihren Tribut fordert und immer mehr Trekker zum umkehren gezwungen sind. Womit wir auch beim Nachteil dieses Trails sind: Man muss wirklich hoch aufsteigen, um den Mt. Everest aus nächster Nähe zu sehen. Nach Tengpoche verbirgt sich der Mt. Everest nämlich hinter der gigantischen Lhotse Südwand und taucht selbst im Everest Base Camp nicht mehr auf! Da musst Du schon auf einen blockigen Gipfel namens Kala Patthar hinaufkraxeln. Technisch einfach, aber beeindruckende 5.545m hoch und von den Lodges von Lobuche (4.940m) in einer Tagestour gut schaffbar. Und wenn Dir am Kala Patthar nicht die Höhe den Atem raubt, so wird dies der Blick auf den Mt. Everest mühelos schaffen! Denn nirgendwo sonst kommen Wanderer dem Dach der Welt so nahe!
3. Gokyo Ri & Renjo Pass – Der Geheimtipp

Das Beste kommt zum Schluss: Der Geheimtipp Gokyo Ri und Renjo La! Das ist zumindest eine Meinung, denn der Everest Renjo Pass Trail vereint den Reiz einer Rundwanderung mit dem Zauber, gleich zwei magische Aussichtspunkte zu erklimmen! Die Wanderung durch das Hochtal von Gokyo ist wesentlich weniger frequentiert als die Route zum Everest Base Camp und begeistert rund um die Trekking Enklave Gokyo (4.750m) mit einer wahren hochalpinen Wunderlandschaft: der größte Gletscher Nepals, der Ngozumpa Gletscher hat hier gleich fünf türkisblaue Gletschersee aufgestaut, allesamt überragt von der gigantischen Südwand der Cho Oyu (8.201m).
In drei gemächlichen Stunden lässt sich von Gokyo der Gokyo Ri (5.357m) erklimmen. Ein unscheinbarer Berg inmitten der vielen gletschergepanzerten Giganten, der jedoch ein unglaubliches Panorama eröffnet: neben dem Mt. Everest erweisen mit Lhotse, Makalu und Cho Oyu gleich drei weitere Achttausender ihre Referenz.

So, entscheiden musst Du selbst! Hauptsache, ich konnte Dich für eines dieser Abenteuer begeistern. Du wirst es nicht bereuen!
Autor
Günter Mussnig
Der Diplomgeograph ist einer der Gründer und Geschäftsführer der Trail Angels, die für die Webplattform Bookyourtrail.com verantwortlich zeichnen. Als Trekking- & Outdoorfreak gehört er zu den Vätern des Alpe-Adria-Trails und erkundet seit mehr als 25 Jahren den nepalesischen Himalaya.

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