Reisebericht Amazon of Europe Bike Trail

18. Dez. 2023 | Aktuell, Erlebnisse

©Peter Rupitsch

Die letzte große Flusswildnis Europas im Dreiländereck Kroatien, Serbien und Ungarn mit dem Bike erleben

 

Inhalt

Wer hat diesen Bericht für Dich geschrieben?  Peter Rupitsch aus Heiligenblut am Großglockner einer der profiliertesten Naturschutzexperten Europas. Er war 40 Jahre lang Direktor des Nationalparks Hohe Tauern, dem größten Nationalpark der Alpen und leitete verschiedene Ausschüsse der Weltnaturschutzorganisation IUCN. Der ehemalige Skirennläufer und versierte Bergsteiger hat während der letzten Jahre das Radfahren als neue Passion entdeckt und uns diesen eindrucksvollen Erlebnisbericht über seine Entdeckungsreise am Amazon of Europe Bike Trail zukommen lassen.

 

Eintauchen in die letzten große Flusswildnis im Herzen Europas: Der Amazon of Europe Bike Trail eröffnet ein einzigartiges Naturerlebnis ©Peter Rupitsch

Bestens organisiert vom Amazon of Europe Booking Center verbrachten wir nach der Anreise die erste Nacht im Boutique Hotel in Osijek. Die viertgrößte Stadt Kroatiens am Ufer der Drau im Osten der historischen Region Slawonien, einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum im Osten Kroatiens. Osijek ist ein idealer Ausgangspunkt für eine sechstägige Runde mit dem Bike am Amazon of Europe Bike Trail im Dreiländereck Kroatien, Serbien und Ungarn.

Schließlich bin ich voller Erwartung am 5. Mai mit meinem Freund Günter zur insgesamt 307 km langen Runde am Amazon of Europe Bike Trail mit unseren Mountainbikes aufgebrochen. Wir haben uns entschieden, das Gepäck selbst zu transportieren.

Sehr schnell haben wir uns auf dem Weg zu unserem ersten Etappenziel gemacht. Die beeindruckende Wildnis mit natürlichen Flusslandschaften und einer außergewöhnlichen Artenvielfalt, aber auch kleinen Siedlungen mit ihren einfachen Häusern erwarteten uns auf der Etappe.

Unser erstes Tagesziel war das Grenzstädtchen Erdut, das uns auch aufgrund der besonderen Gastfreundschaft des Quartiergebers in sehr guter Erinnerung bleiben wird. Dazu beigetragen hat sicher auch das ausgezeichnete Essen mit einem guten Tropfen aus dem eigenen kleinen aber feinen Weinbaubetrieb.

Der Zauber des Amazon of Europe Bike Trail: Eine grandiose Naturlandschaft wechselt mit faszinierenden Städten und liebevoll ausgesuchten, gastfreundlichen  Herbergen, wie hier in Erdut. ©Peter Rupitsch

Die Gastfreundschaft in dieser noch so unbekannten Destination ist authentisch und von Herzen kommend. Peter und Günter mit ihrem Gastgeber in Erdut. ©Peter Rupitsch

Ein Tipp bevor man zur nächsten Tagesetappe nach Apatin aufbricht: ein morgendlicher Fußmarsch – vorbei an der mittelalterlichen Burg mit hervorragendem Ausblick  – hinunter zu den naturbelassenen Seitenarmen der Donau.

Nach dem Überqueren der wichtigen Straßenbrücke verlässt man nach wenigen Minuten die Bundesstraße in Richtung Westen und taucht rasch wieder in den Amazon of Europe ein. Die Bike-Route flussaufwärts auf der serbischen Seite der Donau ermöglicht immer wieder kurze Abstecher zum Flussufer. Kleine Rastplätze bieten eine willkommene Gelegenheit sich zu stärken. Die eher kurze Etappe nach Apatin bietet auch zahlreiche Gelegenheiten für Vogelbeobachtungen.

Im Banne des großen Flusses: Die Donau prägt die nächsten Tage zwischen Erdut und Mohasz.
©Peter Rupitsch

Sicher unterwegs: Auch Dank eines großen Projektes der Europäischen Union werden die Radfahrer von einem perfekten Besucherleitsystem begleitet. ©Peter Rupitsch

Apatin erlangte nicht nur aufgrund der ab Ende des 17. Jahrhunderts erfolgten großen Ansiedlung von Donauschwaben Bekanntheit, sondern auch als Donauhafen mit Schiffswerft. Die direkt am Radweg und unübersehbare, an der Stadteinfahrt gelegene, serbisch-orthodoxe Kirche “Synode der Heiligen Aposteln“, bietet sich für einen Kurzstopp mit Besichtigung an.

Markiert exakt die Hälfte die Fließstrecke der Donau zwischen Schwarzwald und Schwarzen Meer: Die eindrucksvolle Basilika „Synode der heiligen Aposteln“. ©Peter Rupitsch

Arbeiten am großen Strom: Die Fischerboote in der Marina von Apatin
©Peter Rupitsch

Das nächste Etappenziel war Sombor, eine Stadt mit sichtbaren Spuren aus der Habsburger Zeit, in der autonomen Provinz Vojvodina im äußersten Nordwesten Serbiens gelegen. Mit ihren weitläufigen Parkanlagen, bekannt als grünste Stadt Serbiens – deshalb auch das grüne Florenz des Balkans genannt – aber auch für zahlreiche Bauten, viele im Stil des Klassizismus und Eklektizismus, wie z.B. das Rathaus, sind diesen Abstecher allemal wert.

Abenteuer pur. Auch die Strecke zwischen Apatin und Sombor bietet phantastische Einblicke in die große Flusswildnis, die als erster Fünf Länder UNESCO Biosphärenpark für die Zukunft geschützt ist. ©Peter Rupitsch

Die Innenstadt von Sombor. Der grünsten Stadt Serbiens, verströmt noch einen Hauch Habsburger Geschichte.
©Peter Rupitsch

Bevor es am nächsten Tag weiter zu der am rechten Ufer der Donau in Ungarn gelegenen Stadt Mohacs weiterging, mussten wir einen Servicestopp beim BIKE CENTAR einlegen. Das kleine Problem mit der Federgabel konnte in kürzester Zeit von einem fachkundigen und äußert freundlichen Mitarbeiter gelöst werden.

In Bezdan, auf dem Weg zur ungarischen Grenze, trafen wir auf zwei Radfahrer-Pärchen aus Südafrika und Holland. Spontan entschieden wir uns für eine gemeinsame Kaffeepause, um uns über unsere Erlebnisse und Erfahrungen am Amazon of Europe Bike Trail auszutauschen. Dazu hat sich das auf der anderen Straßenseite gelegene Anna Caffe mit den ausgezeichneten Mehlspeisen angeboten.

Inspirierende Begegnungen: Mit diesen Radenthusiasten aus Südafrika und Holland haben wir unsere Erlebnisse ausgetauscht. ©Peter Rupitsch

Weiter Richtung Norden haben die ungarischen Grenzzäune bei uns einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Grenzübertritt war völlig problemlos. Von dort ist es nicht mehr weit bis zur Fähre, die uns zu der auf der anderen Seite der Donau gelegenen Stadt Mohacs brachte. Am mächtigen Rathaus erkennt man den orientalischen Einfluss des mit Basaltsteinen bedeckten Gebäudes aus den 1930er Jahren. Bekannt ist Mohács für seinen Karneval („Busójárás“), der zum immateriellen UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Das sechstägige Faschingsfest mit seinen aufwendig geschnitzten Holzmasken gilt als das größte Ungarns. 

Über den großen Fluss: Mit der Fähre setzten wir über die Donau hinüber, nach Mohasz in Ungarn
©Peter Rupitsch

Das eindrucksvolle Rathaus von Mohasz, dieser so charmanten ungarischen Stadt am Ufer der Donau.
©Peter Rupitsch

Wenn man sich dich nur sattsehen könnten, von der Erhabenheit und Schönheit der Donau.
©Peter Rupitsch

Am nächsten Tag ging es zunächst direkt an der Donau weiter in Richtung Süden, vorbei an zahlreichen Weinbaugebieten, bis zur nordöstlichen Spitze Kroatiens. Nach einem kurzen Zwischenstopp am Grenzort Batina erreichen wir relativ zeitig unser Quartier in der Ortschaft Zmajeva. Eine überaus freundliche Gastwirtin gab uns den Tipp, einen Spaziergang zum Weingut Josic´ zu unternehmen. Dies erwies sich als besonderer Glücksfall, weil wir in dieser überaus gepflegten Kellergasse, umrahmt von kroatischer Folklore, ein hervorragendes Wildschweinsteak mit ausgezeichneter Weinbegleitung genießen durften.

Die Magie der ungarischen Kellergassen in der pannonischen Tiefebene.
©Peter Rupitsch

Das Weingut Josic, nahe dem Etappenort Zmajeva ist ein genussreiches Erlebnis!
©Peter Rupitsch

Unsere letzte Radetappe sollte uns zurück an den Ausgangsort Osijek führen. Zunächst nahe der Donau, wo wir wieder die faszinierende Flusswildnis mit zahlreichen Vogelarten erlebten. Leider noch geschlossen war das an Weg gelegene Schlossmuseum Dvorac Tikves. Umso erfreulicher und krönender Abschluss war der Naturpark Kopacki Rit mit seinen behutsam gestalteten Einrichtungen für BesucherInnen.

Der ungemein beeindruckende Naturpark Kopacki Rit bildet das grandiose Finale unserer so abwechslungsreichen Radrunde. Dieser Erlebnisweg eröffnet Besuchern trockenen Fußes die Durchwanderung des Feuchtgebietes. ©Peter Rupitsch

Im Naturpark Kopacki Rit eröffnet der Amazon of Europe noch einmal seine ganze Magie.
©Peter Rupitsch

Am frühen Nachmittag erreichten wir wieder Osijek und genossen nicht nur die Annehmlichkeiten unseres Hotels, vor allem aber die Tatsache, dass wir das verschwitzte Rad-Outfit nach sechs Tagen, mit einer Fahrstecke von knapp über 300 Kilometer, gegen ein „normales“ Gewand tauschen konnten.

Nach einer Woche voll unvergesslicher Erlebnisse freuen sich Peter und Günter in Osijek es geschafft zu haben!
©Peter Rupitsch

Abendstimmung über der Drau in Osijek. Peter ist sich sicher, er wird zurückkehren und auch jene Etappen am Amazon of Europe Bike Trail erradeln, die er noch nicht kennt! ©Peter Rupitsch

Was von diesem außergewöhnlichen Natur- und Bike Erlebnis geblieben ist, ist die Erinnerung an freundliche Menschen, die in allen drei Ländern echte Gastfreundschaft vermittelten und der Eindruck, dass in und mit dieser besonderen Flussnaturlandschaft Mitteleuropas ein nachhaltiges touristisches Produkt gelungen ist. Unser besonderer Dank gilt dem Amazon of Europe Booking Center für die perfekte Organisation!

Zusammenfassung Programm:

 

1. Tag 4. Mai: Anreise mit dem Auto nach Osijek zum Ausgangs- und Zielpunkt der Bike Tour, insgesamt 307 km
2. Tag 5. Mai: 1. Etappe von Osijek nach Erdut, 44 km
3. Tag 6. Mai: 2. Etappe nach Apatin, 37 km
4. Tag 7. Mai: 3. Etappe nach Sombor, 66 km
5. Tag 8. Mai: 4.Etappe nach Mohacs, 58 km
6. Tag 9. Mai: 5. Etappe nach Susa, 52 km
7. Tag 10. Mai: 6. Etappe nach Osijek, 50 km
8. Tag 11. Mai: Rückreise

Die aktuellen Angebote des Offiziellen Amazon of Europe Bike Trail Buchungscenters:

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Peter Rupitsch

Der Diplomgeograph war von 1983 bis 2022 Direktor des Nationalparks Hohe Tauern, dem größten Nationalpark der Alpen. Damit hat er, auch durch seine Arbeit für die Weltnaturschutzorganisation IUCN, wesentlich die Entwicklung der Nationalparkidee in Österreich geprägt. Dem Nationalpark Hohe Tauern ist er nach wie vor als Geschäftsführer für den Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern verbunden. Als Mann der Berge (ehemaliger Skirennläufer, versierter Bergsteiger) hat er in den letzten Jahren das Radfahren als neue Passion entdeckt.

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